Kinderbrillen: Tipps zum Kauf | Eltern.de

2022-10-03 23:02:10 By : Mr. Leon Xiong

Wer wählt die Brille aus – das Kind oder die Eltern?

Kinderbrillen sind keine kleinen Erwachsenenbrillen, sie müssen andere Anforderungen erfüllen: stabil und trotzdem leicht sein, das Gewicht breit verteilen und fest sitzen. Die Wissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und Optometrie (WVAO) rät: Die Eltern stellen mit dem Optiker eine Auswahl zusammen, erst dann wird das Kind einbezogen. Es darf die Modelle probieren und Lieblingsfarbe und -motiv auswählen.

Worauf kommt es bei der Auswahl der Fassung an?

Je kleiner die Brille, desto weniger schränkt sie die Bewegungsfreiheit ein. Das Kind darf aber auch nicht drüber gucken können. Das Gestell sollte nach oben maximal bis zum Unterrand der Augenbraue reichen, nach unten bis zur Übergangsfalte zwischen Lid- und Wangenhaut und seitlich nicht über die Schläfen hinaus. Liegt die Brille auf den Wangen auf, kann sie Druckstellen verursachen, die Gläser beschlagen leichter und werden schneller dreckig. Die Entfernung vom Mittelpunkt des linken Glases zum Mittelpunkt des rechten Glases sollte dem Augenabstand entsprechen, damit das Kind später optimal hindurchsehen kann. Ein langer Bügel, der um die Ohrmuschel herumführt, verhindert, dass die Brille beim Spielen verrutscht. Block- und Schlaufenstege aus Silikon verteilen den Druck gleichmäßig auf den Nasenrücken und lassen sich in der Größe gut anpassen.

Zahlt die Krankenkasse für eine Brille?

Ja, bei Kindern schon, wenn die Brille medizinisch notwendig ist und von einem Augenarzt oder einer -ärztin verordnet wurde. Allerdings beteiligt sich die Krankenkasse nur an den Gläsern, die Fassung müssen Eltern immer selbst zahlen. Pro Glas gibt es einen Festzuschuss, der je nach Anforderungen deutlich variiert. Die Spanne reicht von 16 Euro bis knapp 160 Euro, bei Bedarf gibt es Zuschläge für spezielle Filter und Folien. Auch Kontaktlinsen werden bezuschusst. Wer teurere Gläser auswählt, muss die Extrakosten selbst tragen. Bei Kindern bis 14 Jahren können Ärzte unabhängig von der Sehstärke Kunststoffgläser verordnen.

Entspiegelung, Tönung, Hartschicht? Welche Extras sind bei Gläsern wichtig?

Eine Hartschicht schützt vor Kratzern, sie ist bei Kunststoffgläsern sinnvoll. Schulkinder sollten entspiegelte Gläser haben. Dadurch werden Lichtreflexe vermindert, die vor allem beim Lesen stören können. Getönte Gläser sind dagegen verzichtbar.

Kann man Kinderbrillen auch online kaufen?

Nein, zumindest nicht, wenn die Krankenkasse für die Brillengläser zahlen soll. Online-Händler erfüllen nicht die Anforderungen der gesetzlichen Krankenversicherer.

Mein Kind ist sehr aktiv. Worauf sollte ich achten?

Die Brille sollte möglichst durchgängig getragen werden – auch beim Toben, auch beim Sport. Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen rät zu sogenannten schulsporttauglichen Brillen. Wissenschaftler der Universität Bochum unterziehen die Brillen dafür einem Härtetest: Sie beschießen brillentragende Dummys mit Basketbällen oder simulieren Stöße mit dem Ellbogen. Nur wenn eine Brille solche Belastungen übersteht, darf sie das Siegel "schulsporttaugliche Brille" tragen. Laut Initiator Gernot Jendrusch setzen viele Kinder ihre Brille beim Sport ab. Dadurch sehen sie schlechter – und zack, landet der Ball im Gesicht. Das muss echt nicht sein.

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